2015 - 2024
Verkündigung
Was kann es schöneres geben als einem Engel zu begegnen?
Maria aber ist erst einmal irritiert, verwundert und auch erschrocken über dieses Zusammentreffen, das ihr ganzes Leben verändert - und den Lauf der Welt.
Sowohl die Textstelle aus dem Lukas-Evangelium als auch die vielen Verkündigungs-Bilder in der Malerei haben mich schon immer berührt. Diese Verkündigung hier habe ich als Triptychon aufgebaut - und ohne den Engel. Er befindet sich quasi dort, wo wir Betrachtende stehen, Maria gegenüber.
Drei große Tafeln zeigen Maria in Lebensgröße in drei kurz aufeinander folgenden Momenten. Sie stehen für drei Gefühle oder Regungen, die in ihrem Inneren während dieser Szene ganz schnell hintereinander - oder auch gleichzeitig - ablaufen: Passivität, Warten - Erschrecken - Zustimmung, ihr Ja zu Gottes Vorschlag.
Der in die Bilder gemalte und geschriebene Text ist der erste Teil des Ave Maria, der die Worte des Engels an Maria wiederholt.
Verkündigung
Triptychon je 130 x 90 cm Öl und Acryl auf Leinwand
Der Engel trat bei ihr ein und sagte:
Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus David in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magt des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Lukas 1, 26-38