Was

macht den Menschen zum Künstler, zur Künstlerin? Jaap Wieseman, mein Lehrer an der Kunsthochschule Arnheim in den Niederlanden, wo ich zwischen 1994 und 98 studierte, sagte es so: in einer Gruppe, die irgendwo entlanggeht, zum Beispiel draußen bei einem Spaziergang, gibt es immer einen oder zwei, die ein wenig hinterher gehen, immer mal wieder stehen bleiben und sich etwas anschauen: das ist vielleicht eine Künstlerin, das ist vielleicht ein Künstler.

Diese Sicht passt ganz gut zu meiner Persönlichkeit: als Kind oder Jugendlicher war ich immer etwas verträumt, introvertiert und von allem sehr beeindruckt. Dinge und Menschen - also eigentlich alles - lösten viele Gefühle in mir aus. Die musste ich erst mal verarbeiten.

Meine künstlerische Seite wurde mir auch von meinen Eltern vererbt - sie hatten beide den Sinn für schöne Bilder und malten und zeichneten gern. Meine starke Gefühlswelt, diese etwas extreme Sensibilität war wie eine Pflanze, die in meinem Inneren wuchs und wuchs und nach einem Ausgang suchte.

Die Zeit der Suche fand eine erste wunderbare Ankunft in meinem Kunststudium. Die Niederlande ist nicht nur die Heimat meiner Frau Natalie und der Start unserer inzwischen über 30jährigen Verbindung als Paar, sondern auch: Rembrandt, Vermeer und das Goldene Zeitalter der Malerei; Licht, Wolken, unendliche Grün-, Grau-, Blautöne - und: Jaap Wieseman. Ein Maler, Dozent, Mensch im ganzheitlichsten Sinne und geistlicher Begleiter, der uns jungen Kunststudent:innen immer nur von Ikonen erzählte und dass wir eine Haltung brauchen, die Verbindung und Kontakt finden muss. Kontakt! Wir wollten immer nur Freiheit oder Sachen in Frage stellen.

Später dann Berlin und der Kampf, sich einen Platz im Leben als Künstler zu erobern. Ausstellungen, Stipendien, Galerien im In- und Ausland. - Die Gründung unserer Familie. - Und eine späte Begegnung mit einem lange unbekannten Bekannten: der, der ohne Namen ist. Langsame wunderbare Ankunft.

Jeder künstlerisch arbeitende Mensch braucht auch eine praktische Lösung für seine ganz eigene Verbindung von Kunst und Leben - denn das gibt es beides, auch wenn es gut klingen würde, wenn alles nur Kunst wäre.

Weil wir als Paar auch Seelsorger wurden, konnte ich 2015 noch einen Beruf als Standbein dazugewinnen und arbeite seitdem in der psychologischen Beratung und Begleitung von Einzelnen, Paaren und Familien. Hier kann ich Menschen in ihrem Herzen begegnen. Das ist in der Kunstwelt selten. Dabei geht es doch ums Herz, für mich jedenfalls.

Die Arbeit in meinem Berliner Atelier in der ehemaligen Turbinenfabrik im Wedding ist fester Bestandteil meiner Woche, regelrecht Ritual.

Meine Bilder verkaufe ich ohne Zwischenhändler - sie sind ab 1000 € zu haben. Geld soll aber kein Hinderungsgrund sein, wenn Sie sich in eine Arbeit verliebt haben.

Bitte kontaktieren Sie mich direkt bei Projektanfragen, für Informationen über den Kauf eines Werkes oder einen Portraitauftrag. Auch ein Atelierbesuch ist möglich - ich freue mich über Ihr Interesse!

M.W.